Einwecken – selber einkochen mit Tradition

Einwecken mit den berühmten Weckgläsern ist eine beliebte Methode, um Obst, Gemüse und Fleisch besonders lange genießbar zu machen. Häufig wird der Begriff synonym zu Einkochen oder Einsieden verwendet. Süddeutsche und Österreicher kennen auch "Einrexen", das auf das Einkochzubehör einer gleichlautenden Firma zurückgeht.

Einwecken – selber einkochen mit Tradition
Weckgläser und Gummiringe zum Einwecken.
Auf Pinterest merken

Der Franzose Denis Papin experimentierte schon im 17. Jahrhundert mit ersten Verfahren des Einkochens. Dr. Rudolf Rempel ergänzte die Konservierungsmethode um die heute berühmten Gummiringe und Federklammern – die Voraussetzungen für die Weckmethode. Johann Weck erkannte das Potential, erwarb die Patentrechte und gab den Gläsern ihren Namen.

Wichtige Utensilien zum Einwecken

Sie benötigen einen großen Kochtopf, Einweckgläser, passende Glasdeckel, Weckgummis und Einweckklammern, die den Deckel fest auf dem Glas fixieren. Weckgläser erkennen Sie am typischen Außenrand, auf den das Weckgummi gelegt wird.

Das verwendete Weckzubehör muss gründlich gereinigt sein, damit Sie steril einwecken können. Hierfür waschen Sie die Gläser per Hand mit etwas Essig und heißem Wasser und stellen sie anschließend noch feucht in den auf 100 Grad Celsius vorgeheizten Backofen. So werden möglichst viele Keime abgetötet. Wer keinen Ofen verwenden möchte, kocht die Utensilien einfach im Wassertopf für zwei Minuten ab. Achtung: Die Gummiringe bitte nicht in den Backofen legen, da sie sonst porös werden.

Auch die Lebensmittel sollten sauber und vor allem frisch sein. Verzichten Sie auf beschädigte oder lädierte Ware. Je nach Rezept können Sie das Gemüse, Obst und andere Köstlichkeiten mit Zucker, Salz oder Gewürzen abschmecken und mit Nüssen oder Samen verfeinern. Tipp: Es ist es wichtig, dass Sie zwischen Einmachgut und Glasdeckel ein paar Zentimeter Luft lassen. Andernfalls kann Ihnen beim Einwecken ein kleines Malheur passieren: Beim Erhitzen dehnt sich der Weckinhalt aus. Im Glas entsteht ein Überdruck, der zwischen Gummiring und Deckel entweichen will. Haben Sie das Weckglas bis an den Rand gefüllt, quillt das Einmachgut über.

Lassen Sie beim Einfüllen ein paar Zentimeter Luft im Glas, damit der Inhalt während des Einweckens nicht überquillt.

Weckgläser dicht machen

Verschließen Sie die Gläser mit Gummiringen, Deckeln und Klammern und stellen sie diese in einen großen Topf. Nun füllen Sie Wasser hinein, bis die Weckgläser zu drei Vierteln darin stehen – oder einfach bis zum Rand des Einmachguts. Wie lange das Einwecken dauert, hängt von den Lebensmitteln ab. Lassen Sie die Gläser nach dem Wecken langsam abkühlen.

Zwischen Einweckglas, Gummiring und Glasdeckel entsteht beim Abkühlen ein Vakuum. Daher sind eingeweckte Lebensmittel nahezu keimfrei und bleiben über Monate halt- und genießbar. Lagern Sie die Weckgläser an einem kühlen und dunklen Ort. Kleiner Tipp: Weckgläser sind dank der besonders dicken und hitzebeständigen Glaswände prima zum Backen kleiner Kuchen und Brote und außerdem ein echter Hingucker zum Servieren von Desserts.