Ninja Crispi im Test: innovativer To-go-Airfryer aus Glas
Überall Airfryen, wo du eine Steckdose findest – mit dem Ninja Crispi geht das. Ich habe das Hype-Gerät getestet und ein anderes Highlight: Reste "aufknuspern", also schön kross machen.
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Seit Monaten sorgt er in den USA, in Kanada und UK für Aufsehen, ist immer wieder ausverkauft. Seit seinem Marktstart in Deutschland ist der Ninja Crispi auch bei uns "talk of the town". Kein Airfryer ist wie er!
Der USP: tragbare Glas-Heißluftfritteuse nach Baukasten-System, mit zwei Behältern zum Kochen, Servieren, Mitnehmen. Ninja denkt das Airfryen neu.
Startet Ninja damit eine Airfryer-Revolution?
So viel vorweg: Der Ninja Crispi kann durchaus ein Gamechanger sein. Für Single-Haushalte, wenn du viel in anderen Küchen oder Räumen kochst und als Zweitgerät sind die 4-in1-Funktionen praktisch.
Ganz so leistungsstark wie die besten Heißluftfritteusen in unserem Test ist er aber nicht.
Den Ninja Crispi kannst du aktuell in drei Farben und einer exklusiven Amazon-Sonderedition kaufen:
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Wie wir bei LECKER.de Produkte testen und bewerten, liest du in unseren Testrichtlinien. Hinweis: Wir haben vorab ein Testgerät aus Großbritannien bekommen. Geringfügige Unterschiede zum in Deutschland erhältlichen Modell sind möglich.
Tragbarer Airfryer mit Heißluft-Aufsatz
Zugegeben: Der Ninja Crispi erinnert mich an die kleinen Halogenöfen, die es seit den guten, alten 1990ern gibt. Sie arbeiten auch mit Heißluft, nutzen aber Licht als Wärmequelle – und sehen ziemlich ähnlich aus.
Als Gerät an sich ist der Crispi also keine völlige Neuerfindung. Unter den Airfryern hebt er sich trotzdem ab, denn er ist anders aufgebaut als bisherige Modelle und dadurch mobiler.
Statt Lebensmittel wie gewohnt in eine Schublade zu legen, wandern sie in eine Glasschale (eine kleine bzw. eine große). Für mehr Knusprigkeit sorgt ein herausnehmbares Crisp-Gitter, wie bei vielen anderen Modellen.

Der Clou: Auf den Glascontainer kommt der PowerPod, der eigentliche Airfryer-Teil. Hier drin stecken das Heizelement und der Ventilator, die bei anderen Geräten tief im Inneren verschwinden, und das Bedienfeld ganz oben im Griff.

Während klassische Heißluftfritteusen im Prinzip aus einem großen Element bestehen, wie ein Turm oder eine Truhe, baust du den Ninja Crispi aus mehreren Teilen zusammen – ideal zum Transportieren und Verstauen.
Im Video zeige ich den Aufbau Schritt für Schritt, mit großer und kleiner Schale:

Die zwei Glasbehälter kommen noch mit Deckeln, damit gekochtes Essen ohne Umfüllen in den Kühlschrank kann. Ideal für Meal Prep! Während die große Schale nur zur Aufbewahrung gedacht ist, eignet sich die handliche kleine zum Mitnehmen ins Büro.
Weil der Crispi damit mehr ist als ein Airfryer, nennt Ninja ihn auch "tragbares Kochsystem". Garen, Servieren, Aufbewahren und wieder erwärmen – alles in einem Gerät.

Insgesamt enthält das Set:
PowerPod-Aufsatz (inkl. Heizelement, Bedienfeld, Kabel/Netzstecker)
PowerPod-Adapter (für den großen Behälter)
2 x TempWare-Glasbehälter (1,4 und 3,8 Liter), inkl. Füße, stapelbar
2 x Aufbewahrungsdeckel
2 x Crisper-Gittereinsätze
Die ganzen Einzelteile lassen sich platzsparend verstauen. Setze ich die Glasbehälter ineinander, bekomme ich den Crispi gut im hohen Fach unseres Küchenschranks unter.

So praktisch die modulare Bauweise des Ninja Crispi ist: Sie macht die Handhabung fummeliger als bei klassischen Heißluftfritteusen, bei denen ich nur mit einer (im schlimmsten Fall zweiteiligen) Schublade hantieren muss.
Ohne passende Tragetasche für den Ninja Crispi stelle ich mir den Transport außer Haus auch etwas schwierig vor.
Der PowerPod
Wie bei den meisten anderen Airfryern kommt auch beim Ninja Crispi die Hitze von oben. Allerdings ist das Ganze hier mehr wie beim Friseur, wenn du zur Dauerwelle unter die Trockenhaube kommst: auch das Gargut bekommt einen Wärmehut auf.
Die komplette Elektrik (Strom, Heiztechnik, Bedienfeld) sitzt im PowerPod – einem rund 2 Kilogramm schweren Aufsatz, den ich immer auf einen der beiden Behälter heben muss. Dafür brauche ich durchaus Kraft im Arm.
Will ich die große Glasform nutzen, muss ich den Pod vorher noch in den Adapter einklinken.
Mich wundert, dass der PowerPod (inkl. Adapter) nur lose aufliegt und nicht befestigt wird. Durch sein recht hohes Gewicht hat er zwar eine gewisse Stabilität, doch er könnte trotzdem umkippen. Nicht ungefährlich, da er im Betrieb ja heiß wird.
Das Glasgeschirr
Der Crispi funktioniert nur mit den speziellen TempWare-Glasbehältern von Ninja, also keinen Glasvorratsdosen aus deinem Küchenschrank.
Dafür kannst du sie einfach nachkaufen, wenn du mehr als zwei brauchst (oder mal eine zu Bruch gehen sollte).
In die kleine Schale passen eine Single-Mahlzeit (z.B. ein Stück Lachs mit etwas Gemüse) oder Beilagen für zwei.
Die größere Form sättigt laut Hersteller bis zu 6 Personen – nach meinem Eindruck eher 2 bis 3 Personen. Gerade, da du den Behälter (zugunsten der Luftzirkulation) nicht randvoll machen solltest.
An beiden Glasbehältern sitzen hitzebeständige Füße und Griffe, die du nicht abnehmen kannst.
Ja, die beiden Glasbehälter des Crispi sind hitzebeständig und thermoschockbeständig, sodass sie sogar das Zubereiten von TK-Ware aushalten.
Achtung: Ninja rät im Kleingedruckten trotzdem dazu, extreme Temperaturwechsel zu vermeiden (z.B. keine tiefgekühlten Lebensmittel in einen bereits heißen Behälter zu geben).
Im Vergleich zu klassischen Airfryer-Schubladen haben die transparenten Container einen glänzenden Vorteil: Ich kann das Gargut rundherum im Blick behalten. Nur die Sicht von oben fehlt leider. In puncto Bräunung ist sie oft besonders entscheidend.
Dass am Glas schnell etwas anbäckt, ist für mich kein großes Problem. Beide Behälter sind spülmaschinenfest (ebenso wie ihre Deckel). Gegen starke Verschmutzungen helfen alternativ Silikonformen für den Ninja Crispi.
Perspektivisch soll es – wie in den anderen Ländern – übrigens noch Glascontainer in weiteren Größen geben.
Die Crisper-Gitter
Zur Zubereitung sind die beiden Rost-Einsätze nicht zwingend nötig – bei den meisten Gerichten sind sie aber wichtig, damit die Heißluft im Glascontainer besser zirkuliert und das Essen unten nicht matschig wird.
Das Einsetzen der Crisp-Gitter verkleinert leider den Garraum. Im 1,4-Liter-Behälter ist dadurch zum Beispiel kaum Platz für Aufbackbrötchen, die oben an den PowerPod anstoßen würden.
So funktioniert der Ninja Crispi
Die Bedienung des Mini-Airfryers ist so simpel wie wohl bei keinem anderen. Es gibt oben auf dem Pod nur vier Tasten: der Start/Stopp-Knopf, die Programmwahl und zwei Tasten um die Garzeit zu verändern. Mehr nicht!

Vermisst du da auch etwas? Richtig: Es gibt keine Möglichkeit, die Temperatur einzustellen.
Die Heißluftfritteuse zeigt auch nicht an, wie viel Grad die gewählte Kochfunktion erreicht. So bin ich etwas im Blindflug unterwegs und muss einfach Erfahrungswerte sammeln.
Ninja gibt nur eine Temperaturspanne von 70 bis 185 Grad an, in der sich die vorgegebenen Programme bewegen.
Die 4 Kochfunktionen
"Keep Warm" (Warmhalten): niedrigste Temperatur, geringes Gebläse
"Recrisp" (knusprig Aufheizen/Erwärmen)
"Roast" (Braten)
"Air Fry" (Heißluftfrittieren): höchste Temperatur, maximales Gebläse
Ziemlich smart: Der Ninja Crispi PowerPod erkennt automatisch, ob er auf dem großen oder dem kleinen Behälter sitzt, und passt die Temperatur selbst an.
Je nach Container kann es in derselben Funktion also etwas unterschiedlich heiß sein. So liegen für dein Essen immer die idealen Bedingungen vor.
Krosses Hühnchen, ungleichmäßige Pommes
Ein guter Airfryer muss in meinen Augen Folgendes schaffen: saftiges Hähnchen mit Knusperhaut und krosse Pommes.
Mit seinen 1.700 Watt auf kleinstem Garraum hat der Ninja Crispi beste Voraussetzungen dafür – liefert aber nur einen Teilerfolg.
Pommes werden in meinem ersten Versuch sehr ungleichmäßig. Laut Anleitung sollen etwa 200 Gramm TK-Fritten bis zu 15 Minuten backen (im kleinen Container, "Air Fry"-Modus).
Nach Ende der Zeit sind sie in der Mitte aber noch viel zu blass und weich, die Ränder bereits dunkel. Und das, obwohl ich sogar die heiße Glasschale geschüttelt habe – mehrfach.

Im zweiten Versuch probiere ich "Mix & Match" aus und gare einen Hähnchenschenkel zusammen mit ein paar TK-Pommes im großen Behälter. Vielleicht keine so gute Idee, denn Fritten und Geflügel muss ich auf engstem Raum mit der Zange wenden.
Nach insgesamt 25 Minuten ist das Hähnchen aber so, wie es sein soll: gar und außen knusprig.

Die wenigen Pommes, das war mir fast klar, lagen diesmal zu lange in der Heißluft und sind arg kross. Dafür schmecken sie herrlich würzig und sind besonders gebräunt, weil sie beim Wenden immer wieder Hühnerfett und Marinade aufgenommen haben. Mmh!
Mein Zwischenfazit: Daumen hoch für das Hühnchen, aber Pommes gelingen im Ninja Crispi nicht ideal.
Meal Prep mit "Recrisp"-Upgrade
Der Mini-Airfryer schenkt mir Zeit und minimiert den Spülstress. Ich koche in einem Behälter, der mit einem Deckel später in den Kühlschrank wandern kann – und in dem ich die Lebensmittel fürs Mittagessen direkt wieder erwärme.
Das klappt nicht nur mit dem Ninja Crispi, sondern auch in der Mikrowelle (inkl. Deckel). So kann ich mein To-go-Lunch auf jeden Fall im Büro erhitzen, ob mit oder ohne PowerPod im Schlepptau.

Der kleine Glascontainer passt in (fast) jeden Rucksack und sein Deckel ist auslaufsicher. Mein Nudelauflauf mit Tomatensoße hat keine Spuren hinterlassen!
Bei kompakten Speisen wie Lasagne stößt der kleine Airfryer an seine Grenzen. Ninja empfiehlt hier ausdrücklich das Aufwärmen in einem Mikrowellenherd, um das Essen wirklich bis in den Kern zu erhitzen.
"Recrisp" holt den Knusper zurück
Was in der Mikrowelle nicht funktioniert, im Ninja Crispi aber wunderbar: Essen wieder knusprig machen, wie frisch gekocht. Dafür gibt es die "Recrisp"-Funktion – liebevoll eingedeutscht sage ich dazu "Aufknuspern", oder "Aufröschen".
Zwar haben auch andere (Ninja-)Airfryer spezielle Aufwärmprogramme mit Knuspereffekt – beim Crispi sitzt das Heizelement aber besonders nah am Gargut. Ideal für rösche Ergebnisse.
Stell dir den PowerPod wie einen Mikrowellen-Aufsatz vor, nur mit Heißluft. Die bläst hier nicht ganz so intensiv wie im "Air Fry"-Modus, sondern moderater und etwas weniger heiß. So trocknen Gemüse, Auflauf und Co. nicht aus.

Wofür ich "Recrisp" besonders gern nutze: Einfach abends die Reste vom Mittagessen in den Glascontainer geben (Stück Pizza, Auflauf, Hühnchen, usw.) und für wenige Minuten aufröschen.
In meinem Test knuspere ich ein Pizzabaguette wieder auf, das länger draußen lag. Nach 2-3 Minuten ist es so kross wie zuvor!

Auch Brötchen vom Vortag kannst innerhalb kurzer Zeit wieder frisch machen – aber nur im großen Container, damit zwischen Gebäck und Pod noch etwas Spielraum bleibt. Im kleinen Behälter erleidet mein Brötchen ein Brandmal.
Lautstärke und Hitzeentwicklung
Im Betrieb ist der Ninja Crispi durchschnittlich laut: Ich habe Werte zwischen 55-65 dB gemessen. Besonders leise brummt er im "Keep Warm"-Modus, wo das Gebläse am schwächsten ist.
Tastentöne gibt er nicht von sich. Beim Absetzen des Pods während der Zubereitung piept er aber kurz (der Garvorgang pausiert) und zum Ende des Programms.
Dafür macht sich die Hitze deutlich bemerkbar: Die Glasschalen werden außen extrem heiß und kühlen nur langsam ab. Vorsicht! Ebenso heizt sich das PowerPod-Gehäuse merklich auf.
Um deine Arbeitsplatte musst du dir aber keine Sorgen machen. Die Glasschalen und auch der Pod haben hitzebeständige Füße. Dennoch solltest du bei Holz oder Ähnlichem vielleicht auf Nummer sicher gehen und eine Unterlage für den Ninja Crispi PowerPod nutzen.
Fazit: mehr Kochsystem als Airfryer
Auf dem Gebiet der Heißluftfritteusen tut sich viel, aber der Ninja Crispi schafft gleich eine komplett neue Gerätekategorie: die der modularen Airfryer, also zum Zusammenbauen.
Platzsparend und mobil ist er, wenn auch etwas schwer. Er eignet sich für flexibles Kochen im Büro, im Camper und Co., für Meal Prep oder um Resten fix wieder Knusper zu verleihen.
Was mir allerdings wirklich fehlt, ist eine präzise Temperaturkontrolle. Allein dafür würde ich als Erstgerät weiterhin auf einen klassischen Airfryer zurückgreifen.
Ist es dir wichtiger, schnell und unkompliziert zu kochen, könnte der Ninja Crispi dein Küchenheld sein. Die wenigen Einstellungsmöglichkeiten machen die Bedienung wirklich einfach.
Die Mengen, die du im Ninja Crispi zubereiten kannst, sind etwas begrenzt – aber durch das Baukasten-System ist es für den Hersteller ein Leichtes, künftig noch Behälter in weiteren Größen anzubieten.