Ninja Crispi im Test: So innovativ ist der To-go-Airfryer aus Glas
Überall Airfryen, wo du eine Steckdose findest – mit dem Ninja Crispi geht das. Ich habe das Hype-Gerät vorab getestet und ein anderes Highlight: Reste "aufknuspern", also schön kross machen.
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Seit Monaten sorgt er in den USA, in Kanada und UK für Aufsehen, ist immer wieder ausverkauft. Durch Social Media ist der Ninja Crispi aber auch bei uns längst "talk of the town". Kein Airfryer ist wie er!
Der USP: tragbare Glas-Heißluftfritteuse nach Baukasten-System, mit zwei Behältern zum Kochen, Servieren, Mitnehmen. Ninja denkt das Airfryen neu.
Startet Ninja damit eine Airfryer-Revolution? Das wollten wir schnellstmöglich selbst herausfinden. Vor Verkaufsstart in Deutschland durfte ich ein Testgerät aus Großbritannien zum Glühen bringen.
So viel vorweg: Der Ninja Crispi kann durchaus ein Gamechanger sein. Für Single-Haushalte, wenn du viel in anderen Küchen oder Räumen kochst und als Zweitgerät sind die 4-in1-Funktionen praktisch.
An die Leistung der besten stationären Heißluftfritteusen (bei uns im Test) reicht er aber nicht ganz heran.
Den Ninja Crispi gibt es aktuell in drei Farben:
Tragbarer Airfryer mit Heißluft-Aufsatz
Du glaubst, du hast an Airfryern schon alles gesehen? Falsch gedacht, denn der Ninja Crispi hat einen völlig anderen Aufbau – und ist dadurch mobiler.
Statt deine Lebensmittel wie gewohnt in eine Schublade zu legen, gibst du sie in eine Glasschale (eine kleine bzw. eine große). Für mehr Knusprigkeit setzt du darunter ein Crisp-Gitter ein, wie du es von vielen anderen Modellen kennst.

Nun kommt der Clou: Auf den Glascontainer setzt du den PowerPod, den eigentlichen Airfryer-Teil. Hier drin stecken das Heizelement und der Ventilator, die bei anderen Geräten tief im Inneren verschwinden, und das Bedienfeld.
Während klassische Heißluftfritteusen im Prinzip aus einem großen Element bestehen, wie ein Turm oder eine Truhe, zerlegst du den Ninja Crispi in mehrere – zum Transportieren und Verstauen.
Im Video siehst du den Aufbau Schritt für Schritt:

Die zwei Glasbehälter kommen noch mit Deckeln, damit dein gekochtes Essen ohne Umfüllen in den Kühlschrank wandert. Ideal für Meal Prep! Während die große Schale nur zur Aufbewahrung gedacht ist, kannst du die handlichere kleine zur Arbeit mitnehmen.
Weil der Crispi damit mehr ist als ein Airfryer, nennt Ninja ihn auch "tragbares Kochsystem". Garen, Servieren, Aufbewahren und wieder erwärmen – all das geht in einem Gerät.
Insgesamt enthält das Set:
PowerPod-Aufsatz (inkl. Heizelement, Bedienfeld, Kabel/Netzstecker)
PowerPod-Adapter (für den großen Behälter)
2 x TempWare-Glasbehälter (1,4 und 3,8 Liter), inkl. Füße, stapelbar
2 x Aufbewahrungsdeckel
2 x Crisper-Gittereinsätze
Die ganzen Einzelteile kannst du platzsparend verstauen. Setzt du die Glasbehälter ineinander, bekommst du den Crispi gut im Küchenschrank unter.
Dafür macht die modulare Bauweise die Handhabung etwas fummeliger als bei klassischen Heißluftfritteusen, bei der ich nur mit einer (im schlimmsten Fall zweiteiligen) Schublade hantieren muss.
Der PowerPod
Wie bei den meisten anderen Airfryern kommt auch beim Ninja Crispi die Hitze von oben. Allerdings ist das Ganze hier mehr wie beim Friseur, wenn du zur Dauerwelle unter die Trockenhaube kommst: auch das Gargut bekommt einen Wärmehut auf.
Die komplette Elektrik (Strom, Heiztechnik, Bedienfeld) sitzt im PowerPod – einem rund 2 Kilogramm schweren Aufsatz, den du immer auf einen der beiden Behälter hebst. Du solltest also Kraft im Arm haben!
Willst du die große Glasform nutzen, musst du den Pod vorher noch in den Adapter einklinken.
Mich wundert, dass der PowerPod (inkl. Adapter) nur lose aufliegt und nicht befestigt wird. Durch sein recht hohes Gewicht hat er zwar eine gewisse Stabilität, doch er könnte trotzdem umkippen. Nicht ungefährlich, da er im Betrieb ja heiß wird.
Die Glasbehälter
Der Crispi funktioniert nur mit den speziellen TempWare-Schalen von Ninja, also keinen Glasbehältern aus deinem Küchenschrank. An ihnen sitzen hitzebeständige Füße und Griffe, die du nicht abnehmen kannst.
Die größere Form sättigt laut Hersteller bis zu 6 Personen – nach meinem Eindruck eher 2 bis 3 Personen. Gerade, da du den Behälter (zugunsten der Luftzirkulation) nicht randvoll machen solltest.
In die kleine Schale passen eine Single-Mahlzeit oder Beilagen für zwei.
Ja, die beiden Glasbehälter des Crispi sind hitzebeständig und thermoschockbeständig, sodass du selbst TK-Ware bedenkenlos zubereiten kannst.
Achtung: Ninja rät im Kleingedruckten trotzdem dazu, extreme Temperaturwechsel zu vermeiden (z.B. keine tiefgekühlten Lebensmittel in einen bereits heißen Behälter zu geben).
Im Vergleich zu klassischen Airfryer-Schubladen haben die Glascontainer einen glänzenden Vorteil: Du kannst dein Gargut von (fast) allen Seiten bestens im Blick behalten! Nur die Sicht von oben fehlt.
Dass am Glas schnell etwas anbäckt, ist kein Problem. Beide Behälter sind spülmaschinenfest.
Perspektivisch soll es wie in den anderen Ländern noch Container in weiteren Größen geben.
Die Crisper-Gitter
Zur Zubereitung sind die beiden Rost-Einsätze nicht zwingend nötig, je nach Gericht kannst du sie weglassen – in den meisten Fällen sind sie aber nötig, damit die Heißluft im Glascontainer besser zirkuliert und dein Essen unten nicht matschig wird.
Das Einsetzen der Crisp-Gitter verkleinert allerdings den Garraum. Im kleinen Behälter ist dadurch zum Beispiel kaum Platz für Aufbackbrötchen.
So funktioniert der Ninja Crispi
Die Bedienung des Mini-Airfryers ist so simpel wie wohl bei keinem anderen. Es gibt oben auf dem Pod nur vier Tasten: der Start/Stopp-Knopf, die Programmwahl und zwei Tasten um die Garzeit zu verändern. Mehr nicht!

Vermisst du da auch etwas? Richtig: Es gibt keine Möglichkeit, die Temperatur einzustellen.
Die Heißluftfritteuse zeigt auch nicht an, wie viel Grad die gewählte Kochfunktion erreicht. So bist du etwas im Blindflug unterwegs und musst im Laufe der Zeit einfach Erfahrungswerte sammeln.
Ninja gibt nur eine Temperaturspanne von 70 bis 185 Grad an, in der sich die vorgegebenen Programme bewegen.
Die 4 Kochfunktionen
"Keep Warm" (Warmhalten): niedrigste Temperatur, geringes Gebläse
"Recrisp" (knusprig Aufheizen/Erwärmen)
"Roast" (Braten)
"Air Fry" (Heißluftfrittieren): höchste Temperatur, maximales Gebläse
Ziemlich smart: Der Ninja Crispi PowerPod erkennt automatisch, ob er auf dem großen oder dem kleinen Behälter sitzt, und passt die Temperatur selbst an.
Je nach Container kann es in derselben Funktion also etwas unterschiedlich heiß sein. So liegen für dein Essen immer die idealen Bedingungen vor.
Krosses Hühnchen, ungleichmäßige Pommes
Ein guter Airfryer muss in meinen Augen Folgendes schaffen: saftiges Hähnchen mit Knusperhaut und krosse Pommes.
Mit seinen 1.700 Watt auf kleinstem Garraum hat der Ninja Crispi beste Voraussetzungen dafür – liefert aber nur einen Teilerfolg.
Pommes werden im ersten Versuch sehr ungleichmäßig. Laut Anleitung sollen etwa 200 Gramm TK-Fritten bis zu 15 Minuten backen (im kleinen Container, "Air Fry"-Modus).
Nach Ende der Zeit sind sie in der Mitte aber noch viel zu blass und weich, die Ränder sind bereits dunkel. Und das, obwohl ich sogar die heiße Glasschale geschüttelt habe – mehrfach.

Im zweiten Versuch probiere ich "Mix & Match" aus und gare einen Hähnchenschenkel zusammen mit ein paar TK-Pommes im großen Behälter. Etwas unpraktisch, denn Fritten und Geflügel muss ich auf engstem Raum mit der Zange wenden.
Nach insgesamt 25 Minuten ist das Hähnchen aber so, wie es sein soll: gar und außen knusprig. Die wenigen Pommes, das war mir fast klar, lagen diesmal zu lange in der Heißluft und sind arg kross.
Dafür schmecken sie herrlich würzig und sind besonders gebräunt, weil sie beim Wenden immer wieder Hühnerfett und Marinade aufgenommen haben. Mmh!
Mein Zwischenfazit: Daumen hoch für das Hühnchen, aber Pommes gelingen im Ninja Crispi nicht ideal.
Meal Prep mit "Recrisp"-Upgrade
Der Mini-Airfryer schenkt dir Zeit und minimiert den Spülstress: Du kochst in einem Behälter, der mit einem Deckel später in den Kühlschrank wandern kann – und in dem du die Lebensmittel fürs Mittagessen direkt wieder erwärmst.
Das klappt nicht nur mit dem Ninja Crispi, sondern sogar in der Mikrowelle (inkl. Deckel). So kannst du dein To-go-Lunch auf jeden Fall im Büro erhitzen, ob mit oder ohne PowerPod im Schlepptau.

Der kleine Glascontainer passt in (fast) jeden Rucksack und sein Deckel ist auslaufsicher. Mein Nudelauflauf mit Tomatensoße hat keine Spuren hinterlassen!
"Recrisp" holt den Knusper zurück
Was in der Mikrowelle nicht funktioniert, im Ninja Crispi aber wunderbar: Essen erwärmen und wieder knusprig machen, wie frisch gekocht. Dafür gibt es die "Recrisp"-Funktion – liebevoll eingedeutscht sage ich dazu "Aufknuspern", oder "Aufröschen".
Du kannst dir den PowerPod wie einen Mikrowellen-Aufsatz vorstellen, nur mit Heißluft. Die bläst hier nicht ganz so intensiv wie im "Air Fry"-Modus, sondern moderater und etwas weniger heiß. So wärmst du Gemüse, Auflauf und Co. sanfter auf.

Wofür ich "Recrisp" besonders gern nutze: Einfach abends die Reste vom Mittagessen in den Glascontainer geben (Stück Pizza, Auflauf, Hühnchen, usw.) und für wenige Minuten aufröschen.
In meinem Test knusper ich ein Pizzabaguette wieder auf, das länger draußen lag. Nach 2-3 Minuten ist es kross wie zuvor!

Auch Brötchen vom Vortag kannst innerhalb kurzer Zeit wieder frisch machen. Aber nur im großen Container, damit zwischen Gebäck und Pod noch etwas Spielraum bleibt. Im kleinen Behälter erleidet mein Brötchen ein Brandmal.
Lautstärke und Hitzeentwicklung
Im Betrieb ist der Ninja Crispi durchschnittlich laut: Ich habe Werte zwischen 55-65 dB gemessen. Besonders leise brummt er im "Keep Warm"-Modus, wo das Gebläse am schwächsten ist.
Tastentöne gibt er nicht von sich. Beim Absetzen des Pods während der Zubereitung piept er aber kurz (der Garvorgang pausiert) und zum Ende des Programms.
Dafür macht sich die Hitze deutlich bemerkbar: Die Glasschalen werden auch außen extrem heiß und kühlen nur langsam ab. Vorsicht! Ebenso heizt sich das PowerPod-Gehäuse merklich auf.
Um deine Arbeitsplatte musst du dir aber keine Sorgen machen. Die Glasschalen und auch der Pod haben hitzebeständige Füße. Dennoch solltest du bei Holz oder Ähnlichem vielleicht auf Nummer sicher gehen und eine Unterlage nutzen.
Fazit: mehr Kochsystem als Airfryer
Auf dem Gebiet der Heißluftfritteusen tut sich viel, aber der Ninja Crispi schafft gleich eine komplett neue Gerätekategorie: die der modularen Airfryer, also zum Zusammenbauen.
Platzsparend und mobil ist er, wenn auch etwas schwer. Er eignet sich für flexibles Kochen im Büro, im Camper und Co., für Meal Prep oder um Resten fix wieder Knusper zu verleihen.
Was mir allerdings wirklich fehlt, ist eine präzise Temperaturkontrolle. Allein dafür würde ich als Erstgerät weiterhin auf einen klassischen Airfryer zurückgreifen.
Ist es dir wichtiger, flexibel und unkompliziert zu kochen, könnte der Ninja Crispi dein Küchenheld sein. Die wenigen Einstellungsmöglichkeiten machen die Bedienung wirklich einfach.
Die Mengen, die du im Ninja Crispi zubereiten kannst, sind etwas begrenzt – aber durch das Baukasten-System ist es für den Hersteller ein Leichtes, künftig noch Behälter in weiteren Größen anzubieten.