Apfel-Wissen kompakt: spannende Fakten, Tipps und leckere Rezeptideen
Kaum ein Obst ist so vielseitig wie der Apfel: Er steckt voller Vitamine und ist ein echter Allrounder beim Kochen und Backen. Im Spätsommer reifen die ersten Frühäpfel an den Bäumen, mit dem Herbst startet die Hochsaison für das heimische Superfood.
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Vergiss Gojibeeren und Chiasamen - das wahre Superfood wächst direkt vor unserer Haustür: der Apfel! Erfahre, woher unsere Lieblingsfrucht stammt, wie du sie am besten lagerst, welche Sorten es gibt und was den Apfel so gesund macht. Plus: Welcher Apfel passt eigentlich zu welchem Rezept?
Es gibt weltweit geschätzt über 20.000 Apfelsorten - wovon in Deutschland rund 30 Sorten relevant sind.
Die beliebteste Apfelsorte ist der Elstar - diese Sorte wird in Deutschland am häufigsten angebaut.
Äpfel bestehen zu über 80 % aus Wasser und ist damit ganz schön kalorienarm.
Der durchschnittliche Deutsche isst im Jahr rund 21 Kilogramm Äpfel pro Kopf.
Dem Lieblingsobst ist sogar ein Tag gewidmet worden: Am 11. Januar ist „Tag des Deutschen Apfels“
Herkunft & Anbau
Der Apfel zählt zu den ältesten und beliebtesten Obstsorten weltweit und wurde ursprünglich in Asien domestiziert. Er gehört botanisch zur Familie der Rosengewächse und nimmt in Deutschland rund zwei Drittel der gesamten Obstanbaufläche ein. Sie werden vor allem im Alten Land an der Niederelbe, in Sachsen, Niedersachsen, im Rheinland und in Baden-Württemberg angebaut. Viele knackige Äpfel, die bei uns auf dem Tisch landen, stammen also direkt aus heimischem Anbau.
Trotzdem ist die Nachfrage so groß, dass zusätzlich viele Äpfel importiert werden - zum Beispiel aus Italien, den Niederlanden oder sogar aus Übersee, etwa aus Neuseeland, Chile oder Argentinien.
Apfelsorten im Überblick

In Deutschland gibt es eine riesige Sortenvielfalt, doch einige Äpfel sind besonders beliebt und landen immer wieder ganz oben auf der Liste. Dazu gehören:
Elstar – fruchtig-süß mit einer leichten Säure, ideal zum Naschen.
Jonagold – aromatisch, großfrüchtig und vielseitig für Kuchen oder Apfelmus.
Braeburn – knackig, süß-säuerlich und lange haltbar.
Gala – süß, mild und besonders bei Kindern beliebt.
Boskoop – kräftig-säuerlich, eine alte Sorte und perfekt zum Backen.
Jede Sorte hat ihr eigenes Aroma und eignet sich für unterschiedliche Zwecke. In unserer Apfelsorten-Galerie findest du alte Klassiker und neue Züchtungen im Überblick.
Lagerung & Haltbarkeit - so bleibt dein Apfel knackig
Von August bis Oktober ist in Deutschland Apfel-Hochsaison. Doch nicht jeder Apfel lässt sich gleich gut lagern, denn die einzelnen Sorten unterscheiden sich deutlich in ihrer Haltbarkeit und Verwendung.
Frühäpfel bzw. Sommeräpfel, wie Klarapfel oder Gravensteiner werden bereits im Juli bis Anfang August geerntet. Sie sind besonders saftig und haben ein zartes Fruchtfleisch, das schnell Druckstellen bekommt. Frühäpfel lassen sich nur wenige Tage aufbewahren und sollten idealerweise direkt nach der Ernte gegessen oder weiterverarbeitet werden - zum Beispiel zu Apfelmus oder Apfelmarmelade.
Herbstäpfel wie Elstar sind direkt nach der Ernte verzehrfertig, können aber auch einige Wochen gelagert werden. Deshalb gelten sie als vielseitige Allrounder - ideal für den direkten Genuss oder die Vorratshaltung zu Hause.
Lageräpfel, auch Winteräpfel genannt, wie Boskop, Braeburn, Jonagold oder Gala unterscheiden sich deutlich: Sie besitzen ein festes Fruchtfleisch, eine dickere Schale und meist einen etwas höheren Säuregehalt. Diese Eigenschaften machen sie besonders robust und somit richtig lagerfähig. Sie werden nach der Ernte im Herbst in speziellen Kühlräumen unter kontrollierten Bedingungen gelagert und halten sich dort sogar bis zu 6 Monate. So stehen sie selbst im Frühjahr noch knackig im Supermarkt zur Verfügung. Auch zu Hause kannst du Lageräpfel einige Wochen aufbewahren.
Tipps zur Aufbewahrung von Äpfeln:
Beim Einkauf: Achte auf glatte, unbeschädigte Schalen ohne Faulstellen - so halten sich die Äpfel am längsten und schmecken besonders knackig.
Zu Hause: Lege die Äpfel am besten nebeneinander und vermeide es, sie zu stapeln. So entstehen keine Druckstellen und das Obst bleibt länger frisch.
Kurze Lagerung: Bewahre empfindliche Sorten wie Frühäpfel im Gemüsefach des Kühlschranks auf und verzehre sie innerhalb von 1-2 Tagen.
Längere Lagerung: Greife zu Herbst- oder Lageräpfeln. Bewahre sie kühl, dunkel und trocken auf - etwa im Keller oder einer kühlen Speisekammer.
Wenn du Äpfel gemeinsam mit anderem Obst, wie Bananen, Birnen oder Kiwis, lagerst, beschleunigt sich deren Reifung, denn Äpfel verströmen das natürliche Reifungshormon „Ethylen“. Das ist praktisch, wenn du zum Beispiel noch unreifes Obst schneller genießbar machen möchtest - einfach einen Apfel mit in die Schale legen. Der Nachteil: Empfindliche Früchte wie Beeren oder Bananen verderben neben Äpfeln deutlich schneller.
Unsere Empfehlung: Am besten lagerst du Äpfel getrennt von anderen Obstsorten, damit alles möglichst lange frisch bleibt. Möchtest du gezielt Früchte schneller nachreifen lassen, kannst du sie mit einem Apfel zusammenlegen.
An apple a day keeps the doctor away
An diesem Sprichwort ist tatsächlich einiges dran. Wer täglich einen Apfel isst, hat mit nur einer Portion bereits einen Beitrag zur empfohlenen Obst- und Gemüsemenge geschafft. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, 5 Portionen Obst und Gemüse pro Tag zu essen - so erhält dein Körper wertvolle Vitamine, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Idealerweise landet der Apfel bei dir übrigens mit Schale auf dem Teller, denn darin stecken die meisten gesunden Inhaltsstoffe!
Welche Nährstoffe stecken im Apfel?
Ballaststoffe
Äpfel sind reich an Ballaststoffen, insbesondere an Pektin. Das ist ein echtes Kraftpaket für unseren Darm: Es dient als Futter für die guten Darmbakterien, bringt das Immunsystem in Schwung, hält lange satt und stabilisiert den Blutzucker. Auch die Blutfettwerte können durch Ballaststoffe günstig beeinflusst werden. Beim Backen sorgt Pektin übrigens ganz natürlich für die perfekte Gelierwirkung!
Vitamine und Mineralstoffe
In Äpfeln stecken zum Beispiel Vitamin C, Kalium, Calcium und Vitamin A - allesamt wichtig für das Immunsystem, die Nerven und die Muskulatur.
Sekundäre Pflanzenstoffe
Diese Powerstoffe wirken als Antioxidantien, schützen unsere Zellen und helfen dem Körper, Entzündungen zu regulieren. Dabei gilt: Je bunter oder kräftiger die Apfelschale, desto mehr steckt davon drin!
Wichtig: Die meisten Vitalstoffe sitzen in der Schale - also am besten ungeschält essen! Wer die Schale nicht mitessen mag, kann daraus auch einen fruchtigen Apfel-Zimt-Tee kochen.

Klar, ein Glas Apfelsaft oder Apfelschorle ist herrlich erfrischend. Aber: Es ist längst nicht so gesund wie ein frischer Apfel! Warum? Der Saft enthält zwar Vitamine, lässt aber aufgrund des hohen natürlichen Zuckergehalts den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen. Die Ballaststoffe, die für das Sättigungsgefühl und die Darmgesundheit wichtig sind, gehen beim Entsaften verloren. Ein ganzer Apfel dagegen muss gekaut werden, versorgt dich mit Ballaststoffen und liefert Energie, die nach und nach freigesetzt wird.
Süße und herzhafte Rezepte mit Äpfeln
Jede Apfelsorte hat ihre eigenen Vorzüge. Während einige Äpfel besser im Gebäck landen, kann man andere Sorten gut als gesunden Snack oder Salat in seinen Alltag einbauen.
Süße Rezeptideen
Zum Backen eignen sich hervorragend Boskop, Braeburn, Elstar oder Cox Orange. Ihr leicht säuerliches Aroma sorgt außerdem dafür, dass dein Kuchen super saftig und aromatisch schmeckt. Während Elster zum Beispiel beim Backen etwas schnittfester bleibt, wird Boskop herrlich mürbe, behält dabei aber trotzdem noch seine Form. Hier kommen unsere liebsten Backideen mit Äpfeln:
Herzhafte Apfel-Rezepte
Als Snack für zwischendurch schmecken zum Beispiel Elstar, Gala, Granny Smith oder Pink Lady besonders lecker. Für Salate wird gerne auf den eher säurehaltigen Granny Smith zurückgegriffen. Welche Sorte dir am besten schmeckt, ist natürlich ganz individuell. Lass dich am besten mal auf dem Wochenmarkt inspirieren und probiere auch weniger bekannte Apfelsorten aus. Mein aktueller Snack-Liebling: der Topaz Apfel - wunderbar knackig und herrlich säuerlich-süß!