Philips Airfryer 3000 Series 6,2 l im Test: kleines Fenster, viel Power
Die Schöne und das Biest – diese Heißluftfritteuse hat zwei Gesichter. Außen elegant, aber im Innern tobt der Philips 3000 Series Airfryer wie wild. Damit schießt er im Test übers Ziel hinaus.
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Heißluftfritteusen-Pionier Philips gönnt dem beliebten Essential Airfryer XL ein Update. Das neue 3000 Series-Modell glänzt mit spacigem Design, Sichtfenster und optimiertem Touch-Display.
Unter seiner formschönen Haube nutzt der Philips Airfryer 3000 Series NA332/00 statt der bisherigen RapidAir-Technologie die Weiterentwicklung RapidAir Plus – für, so der Hersteller, noch schnellere und gleichmäßigere Ergebnisse.
In meinem Test geht dieses Versprechen leider nicht ganz auf. Der Philips 3000 Series 6,2 l bräunt etwas ungleichmäßig und zum Teil zu stark. Dafür arbeitet der Airfryer tatsächlich sehr schnell.
12 Voreinstellungen mit Favoritentaste und eine Schüttelerinnerung runden das Paket ab.
Den wirklich hochwertig verarbeiteten Philips Airfryer 3000 Series gibt es in drei Größen (4,2 l | 6,2 l | 7,2 l) in jeweils drei Farbnuancen.
Wie wir bei LECKER.de Produkte testen und bewerten, liest du in unseren Testrichtlinien.
Verstecktes Sichtfenster
Airfryer mit Fenster sind keine Seltenheit mehr, auch nicht bei Philips. Der 3000 Series NA332/00 geht aber stilistisch neue Wege: das Sichtfenster ist auf den ersten Blick nicht zu sehen.

Über dem bauchigen Korpus mit Schublade thront ein Oberbau in Rillenoptik, mit dem angeschrägten Deckel als Abschluss. Vorne hat das Rillen-Element eine schmale Öffnung zur Garkammer (inkl. Spritzschutz-Scheibe).

Die Öffnung versteckt sich hinter einer Verkleidung aus transparentem Kunststoff, die ringsum verläuft.
Das sieht cool und futuristisch aus. Durch seine Bauweise erschwert es mir der 3000 Series Airfryer allerdings, das Sichtfenster bestmöglich zu nutzen. Die Verkleidung spiegelt und ich muss nah rangehen, um im kleinen Spalt etwas zu erkennen.

Immerhin kann ich das Gargut von oben sehen und so den Bräunungsgrad besser überwachen als bei Heißluftfritteusen, die nur einen seitlichen Blick bieten. Auch die Innenbeleuchtung, die ich aktiv an- und ausschalten kann, ist für mich ein großer Gewinn.

Dennoch hat Philips, meiner Ansicht nach, dieses praktische Feature zu stark dem Design untergeordnet. Das löst der auch von mir getestete Russell Hobbs Satisfry Panoramic Airfryer besser.
Zweiteiliger Korb mit Tücken
Mit seinen 6,2 Litern Fassungsvermögen erwarte ich von dem NA332/00 genug Platz für drei Personen. Sein wuchtiges Äußeres gibt auch erst mal keinen Grund daran zu zweifeln.
Die Garfläche innen ist aber kleiner als gedacht: mit einem Durchmesser von 22,5 cm und 9 cm Höhe fasst der Airfryer eigentlich nur circa 5 Liter, nicht die versprochenen 6,2 Liter.
Viel Volumen geht durch den zweiteiligen Korb verloren, also einen herausnehmbaren Frittierkorb plus Außenwanne.

Der Abstand zwischen beiden Körben ist beim 3000 Series vergleichsweise groß: An den Seiten verschenkt Philips je eineinhalb Zentimeter.

Auch unter dem Innenkorb bleibt viel Freiraum, etwa drei Zentimeter. Das liegt am neu designten Boden: einer Weiterentwicklung der für Philips typischen Windmühlen- bzw. Sternform, jetzt mit großen Vertiefungen.
Dieses Boden-Design bildet zusammen mit dem Platz zwischen den Körben die Basis der RapidAir Plus-Heißlufttechnologie. Laut Philips soll die optimierte Luftstromführung für ein besonders schnelles und gleichmäßiges Garen sorgen. Die Erfahrungen in meinem Test bestätigen das aber nur teilweise.
Schon in meinem Test der Cosori 5,5L XXL Heißluftfritteuse habe ich gesehen, dass ein System mit zwei Körben mir weniger zusagt als Schubladen mit Knusperplatten – bei Cosori ist der Verlust an Garfläche aber weitaus geringer.
Fett läuft nicht so gut ab
Neben dem eingeschränkten Platz im Garkorb des Philips Airfryer 3000 Series stört mich aber noch etwas anderes: die Luftschlitze sind sehr schmal. Dadurch läuft das Fett von Hähnchenschenkeln, Bacon und Co. schlechter ab.

Zum Teil bleibt das Fett in den Löchern hängen, sodass das Gargut in einer kleinen Lache liegt. Schlecht für die Knusprigkeit und fettärmeres Kochen.
Bei einem so fettigen Innenkorb macht die Reinigung natürlich auch weniger Freude. Der 3000 Series hat zwar eine (raue) Antihaftbeschichtung, Fett krustet trotzdem ein – und die kleinen Luftschlitze sind etwas scharfkantig, also nicht so angenehm beim Spülen.
Immerhin können Innen- und Außenkorb auch in die Spülmaschine. Ich ziehe das Reinigen per Hand trotzdem vor, um die Teile zu schonen.
Alle Funktionen des Philips 3000 Series
Der Philips-Airfryer bietet zum einen 10 Programme für beliebte Lebensmittel, mit vorgegebenen Temperaturen und Garzeiten. Sie haben alle eine eigene Sensortaste auf dem Display oben im Deckel des Gerätes.

Die 10 Voreinstellungen (von oben gegen den Uhrzeigersinn gelesen):
dünne gefrorene Pommes/gefrorene Snacks aus Kartoffeln
selbst gemachte Pommes
Hähnchenschenkel
Fleischkoteletts
Obst dörren
vegane Produkte
Eier mit Toast
Muffins
gemischtes Gemüse
ganzer Fisch
Minuten und Grad Celsius kann ich natürlich anpassen. Besonders wichtig finde ich hier die Möglichkeit, Voreinstellungen komplett zu personalisieren – also eigene Standardwerte für ein Programm anzugeben.
Als praktisches Extra bietet der 3000 Series sogar noch eine Favoriten-Funktion, leider nur für ein weiteres Gericht meiner Wahl. Über das Stern-Symbol speichere ich mir direkt die Einstellungen für Aufbackbrötchen, die ich regelmäßig zubereite.

Zusätzlich hat der Airfryer einen Warmhalten-Modus, der konstant bei 80 Grad läuft. Beim Programmieren einer Zubereitung kann ich sogar schon ein automatisches Warmhalten einstellen. Richtig clever!
Was mich besonders freut, ist auch die eingebaute Schüttelerinnerung. Für manche Programme ist sie standardmäßig aktiv, ich kann sie aber auch manuell einschalten (oder deaktivieren).
Nachbessern sollte Philips in puncto Bedienungsanleitung: Wieder mal gibt's nur einen knappen Guide mit Bildern, aber ohne Text. Erst über die HomeID-App geht's zu einer detaillierten Hilfe, die alle Symbole und Funktionen erklärt. Gerade für Ältere kann das eine Hürde darstellen.
Einfache Bedienung über Touch-Display
Insgesamt ist die Bedienung des 3000 Series 6,2 l intuitiv und sehr angenehm. Durch die matte Oberfläche gleiten meine Finger gut über das Touch-Display – allerdings reagieren die Sensoren nicht immer sofort. Manchmal muss ich erneut tippen.

Das Menü beleuchtet Philips hier mit weißen LEDs, sodass ich alle Symbole klar erkenne.
In der Mitte des runden Displays befindet sich die Anzeige der ausgewählten Temperatur und Garzeit. Sämtliche Kochfunktionen ordnen sich ringsum im Kreis an. Alle weiteren „Tasten“ (Schüttelerinnerung, Innenbeleuchtung & Co.) sitzen im Außenkreis.
Ungleichmäßige Bräunung
Über zu wenig Leistung kann ich mich beim Philips Airfryer 3000 Series wirklich nicht beklagen – im Gegenteil. In meinem Test muss ich das „Biest“ regelrecht zähmen und öfter die Garzeit bzw. Temperatur verringern, damit mir das Gargut nicht verbrennt.

Die Zubereitung anzupassen, finde ich erst mal nicht schlimm. Jedes Gerät ist anders und ich muss mich anfangs immer an die idealen Einstellungen rantasten.
Leider bräunt der 3000 Series aber nicht nur wahnsinnig schnell, sondern auch ungleichmäßig. Das führt dazu, dass ich in der Nähe des Gerätes bleibe und häufig eingreife.
Aufbackbrötchen muss ich mehrfach umpositionieren, da sonst die eine Hälfte sehr dunkel wird und die andere vergleichsweise blass bleibt. Am Ende haben trotzdem alle eine etwas zu starke Bräunung.

Ein ähnliches Bild bietet sich mir bei Würstchen: in der Mitte nehmen sie anfangs viel mehr Farbe an als außen.

Wie schon die Brötchen überwache ich die Würste permanent durchs Sichtfenster, wende und tausche sie mehrfach. Das Endergebnis gefällt mir gut, alle sind schön braun und knackig.
Mit TK-Pommes bin ich nicht so zufrieden.
Ich backe sie, wie von Philips empfohlen, bei 180 Grad für etwas mehr als 20 Minuten und wende mehrfach. Trotzdem sind einige Fritten schon sehr dunkel und hart – gleichmäßig sieht anders aus.

Dabei schöpfe ich mit den 500 Gramm Pommes nicht mal die vorgesehene Maximalmenge von etwa 800 Gramm aus.

Im Innenkorb sind gleich zwei Markierungen für die maximale Einfüllmenge: eine etwas niedrigere für Tiefkühlpommes (weil aus denen beim Backen viel Wasserdampf austritt) und eine höhere für frische Pommes.
Insgesamt funktioniert die RapidAir Plus-Technologie durchaus, weil die Speisen wirklich schnell garen und auch von unten bräunen.
Allerdings schafft es der Philips 3000 Series 6,2 l häufig nicht, an der Oberfläche für eine gleichmäßige Farbe zu sorgen. Das Essen sieht meist etwas „fleckig“ aus, mit sehr dunklen Stellen in der Mitte und zum Teil am Rand. Die Luftzirkulation ist hier nicht ideal.
Lautstärke und Wärmeentwicklung
Der Philips 3000 Series gehört zu den eher leisen Airfryern. Ich messe durchschnittlich 65 dB, was absolut normal ist. Die Signaltöne (Schüttelerinnerung, Programmende) könnten für mich sogar etwas lauter sein, um sie auch im nächsten Raum zu hören.
Im Betrieb wird der NA332/00 außen warm, aber nicht heiß. Das Gehäuse kann ich immer noch anfassen. Griff und Display bleiben besonders kühl.
Fazit: schöner Hitzkopf
Der Philips Airfryer 3000 Series 6,2 l könnte dich und eine weitere Person glücklich machen – wenn du lernst, mit seiner RapidAir Plus-Power die für dich besten Ergebnisse zu erzielen.
Auch, wenn das Sichtfenster nur einen „eingeschränkten Pommesblick“ liefert, ist es eine große Hilfe beim Überwachen des Bräunungsgrades.
Mit seiner hochwertigen Verarbeitung sowie dem modernen Design von Korpus und Display ist der Philips-Airfryer ein Hingucker in der Küche.
Dafür, dass er von außen recht bullig wirkt, bietet der NA332/00 eine vergleichsweise kleine Garfläche. Das Fassungsvermögen liegt nur bei etwa 5 Litern und nicht über 6 Litern. Familien sollten zur XXL-Variante, dem Philips 3000 Series 7,2 l Airfryer greifen.
Welcher Philips-Airfryer ist der beste?
In unserem großen Airfryer-Vergleich schneidet der HD9880/90 als bestes Philips-Modell ab: der 7000 Series Airfryer Combi XXL Connected ist sehr teuer, überzeugt aber mit hervorragender Leistung und Premium-Ausstattung (u.a. variabler Luftstrom). Damit schafft er es auch unter die besten Airfryer bei Stiftung Warentest.
Der Philips Airfryer 3000 Series 6,2 l kann da nicht ganz mithalten, ist aber in vielen Punkten eine Verbesserung zum klassischen Essential Airfryer XL: dank Sichtfenster, Schüttelerinnerung, Warmhalte-Programmierung und modernerem Design.