Feuer frei

Der Pizzaofen der Influencer – Ooni Koda 2 im Test

Pizza wie vom Italiener, direkt aus dem eigenen Garten? Mit dem Ooni Koda 2 klappt das – wenn man mit 500 °C umgehen kann. Ich habe getestet, was der beliebte Instagram-Star wirklich draufhat.

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Meine neue Flamme: Die Pizza aus dem Ooni Koda 2 schmeckt besser als aus dem normalen Ofen. Foto: LECKER.de/Emily Beckmann
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Koda 2 Pizzaofen
Koda 2 Pizzaofen
Unsere Bewertung:
4,4 /5

Wenn man einen Pizzaofen auf Social Media sieht, ist es oft ein Ooni. Das liegt nicht nur am cleanen Design, sondern auch an seiner kompakten Größe und einem Gewicht von rund 16 kg. Damit ist der Ooni Koda 2 überraschend mobil – vor allem dank seiner drei einklappbaren Beine, die sich sicher einrasten lassen.

Im Innenhof des Verlagsgebäudes stelle ich den Gas-Pizzaofen mit mehreren neapolitanischen Pizzen unter folgenden Kriterien auf die Probe:

  • Aufheizzeit und maximale Temperatur

  • Backergebnis

  • Handhabung

  • Portabilität

  • Reinigung

Wie der Ooni Koda 2 im Vergleich mit anderen Pizzaöfen abschneidet, erfährst du in meinem Pizzaofen-Vergleichstest.

Gas-Pizzaofen Ooni Koda 2 – Batterie rein, Flamme an

Der Gasanschluss ist schnell erledigt, aber die Zündung irritiert zunächst. Anders als bei anderen Modellen (z. B. dem Gozney Tread) funktioniert sie nicht ohne AA-Batterie. Diese muss in das vordere rechte Bein eingesetzt werden.

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Schlauch und Manschette für den Anschluss an die Gasflasche sind beim Pizzaofen Ooni Koda 2 dabei. Foto: LECKER.de/Emily Beckmann

Falls dir gerade eine Batterie fehlt oder die Zündung nicht funktioniert, bietet Ooni eine Backup-Möglichkeit: Mit einer Mini-Teleskopstange kann ich durch die Ofenöffnung ein brennendes Streichholz hinten an den Brenner führen. Das funktioniert, ist aber fummelig und nichts für ungeduldige Hände.

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Zur Not auch ohne Batterie: Die Backup-Zündung des Ooni Koda 2 mit Streichholz. Foto: LECKER.de/Emily Beckmann

Dabei muss das Gas fließen, weshalb es mulmig werden kann, mit einer offenen Flamme an den Brenner zu gehen. Daher mein Tipp: Sobald die kleinteiligen Arbeiten erledigt sind, am besten Grillhandschuhe tragen! Nicht wegen des Gehäuses, das laut Wärmebildkamera eine Temperatur von moderaten 50–60 °C erreicht, sondern wegen der brutalen Innenhitze.

500 Grad wie im Steinofen

Der Pizzaofen Ooni Koda 2 erreicht unter normalen Bedingungen eine Temperatur von bis zu 500 °C in rund 20 bis 22 Minuten. Dafür sorgt ein durchgehender Brenner an der Rückseite. Wichtig: Da der Ofen keine Tür hat, kann bei starkem Wind die Flamme erlöschen. Daher muss er unbedingt windabgewandt aufgestellt werden.

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In einer windgeschützten Ecke des Innenhofs klettern die Temperaturen im Ooni Koda 2 schnell nach oben. Foto: LECKER.de/Emily Beckmann

Wenn der Ooni Koda 2 einmal heiß ist, ist er nicht mehr beweglich. Dann heißt es: Position sichern, Abstand halten (mindestens einen Meter zu brennbaren Materialien) und aufpassen, denn Pizzen gelingen blitzschnell, können aber ebenso schnell verbrennen!

Das Backerlebnis – mit Rauch und Ruck

Der Ooni verlangt nach Aktivität: Pizza rein, 30 Sekunden beobachten, drehen, nochmal 30 Sekunden, dann ist sie fertig. Ohne geübte Hand landet der Belag allerdings gerne mal nicht auf der Pizza, sondern direkt auf dem Stein. Bei 500 °C führt das zu Rauch, Flammen und „Kunstwerken” aus verbranntem Mozzarella.

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Burn, baby, burn: Nicht-teigbasierte Reste verbrennen auf dem Cordieritstein des Ooni Koda 2. Foto: LECKER.de/Emily Beckmann

Ein solider Pizzaschieber ist Pflicht – aus Holz oder Aluminium. Mein Modell ohne Löcher funktionierte gut, erfordert aber einen beherzten Ruck beim Einschieben.

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Ein Ruck der mit Hartweizengrieß bestreuten Pizzaschaufel befördert die Pizza in den Ooni Koda 2. Foto: LECKER.de/Emily Beckmann

Wichtig zu wissen: Der Cordierit-Pizzastein ist das schwerste Bauteil. Er sollte vor dem Transport vollständig abkühlen (ca. 45 Minuten) und am besten separat getragen werden. Die Gebrauchsspuren sind bereits nach der ersten Benutzung deutlich sichtbar, aber unbedenklich, da sie eingebrannt sind.

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Mut zu Muster: Der Pizzastein des Ooni Koda 2 erhält bei jedem Backen eine Patina. Foto: LECKER.de/Emily Beckmann

Den porösen Stein solltest du keinesfalls mit Spülwasser reinigen, sondern nur mit trockenen Papierhandtüchern oder einer Bürste abbürsten.

Das Ergebnis – kross, heiß, wie beim Italiener

Wer seinen Teig mit wenig Hefe und viel Zeit vorbereitet, wird mit einer Pizza belohnt, die im Küchenofen nicht machbar ist. Dafür habe ich mein Rezept für 24-Stunden-Pizzateig samt Tipps zum Formen der Pizza mit den Händen und Tricks zum Backen im Pizzaofen entwickelt. Der Boden wird knusprig wie aus dem Steinofen, der Rand fluffig mit kleinen Brandblasen – so soll eine Pizza Napoletana sein. Aber Vorsicht: Zu lange Richtung Brenner, und der Rand wird schnell zu dunkel. Timing ist alles!

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Blick von unten: Der Pizzaboden wird im Ooni Koda 2 kross und an einigen Stellen braun. Foto: LECKER.de/Emily Beckmann

Ein bisschen Rauch gehört dazu – aber nicht jeder möchte das „Aroma“ von verkohltem Käse mitessen. Wenn etwas Belag auf dem Stein landet, warte bis sie komplett verbrannt sind und kratze sie mit der Pizzaschaufel raus.

Mein Tipp

Frischen Belag wie Basilikum oder Rucola immer erst nach dem Backen hinzufügen.

Mein Fazit: Lohnt sich der Ooni Koda 2?

Der Ooni Koda 2 ist als nur ein Spielzeug für Influencer: Er macht genau eine Sache – und die richtig gut. Er ist ein leistungsstarker Gasofen, der für seine Aufgabe – Pizza backen – absolut ernst genommen werden will. Der Umgang damit erfordert etwas Übung, aber die Ergebnisse sind sensationell.

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Hol dir mit dem ooi Koda 2 dein Stück Bella Italia nach Hause. Foto: LECKER.de/Emily Beckmann

Sein hoher Bekanntheitsgrad ist verdient. Bei meinem Test waren nicht nur die Kolleginnen aus der Redaktion begeistert, sondern sogar die Mitarbeitenden der Logistikabteilung haben sich freiwillig zur Pizza-Pause versammelt.