Espresso - der starke Verführer

Klein, stark, geschmacksintensiv: Viele Menschen steigen auch zu Hause auf Espresso um. Hier die wichtigsten Fakten zum Muntermacher.

 

Espresso
Espresso - Das musst du über die Kaffeespezialität wissen Foto: iStock
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Espresso: Die Grundlagen

Vor allem zwei Dinge unterscheiden den Espresso vom herkömmlichen Filterkaffee: extrem hoher Wasserdruck und sehr fein gemahlenes Kaffeepulver. Beim normalen Brühen hat das heiße Wasser einige Minuten Zeit, das Aroma aus dem Kaffeepulver zu extrahieren. Beim Espresso aber läuft dieser Prozess binnen weniger Sekunden ab. Dank der feinen Mahlung kommt das Wasser mit besonders viel Kaffeemehl in Berührung. Das Ergebnis: ein sehr starker und aromatischer Kaffee. Und den trinken mittlerweile vier Millionen Deutsche täglich!

Wie gut ein Espresso zubereitet wurde, zeigt sich an der sogenannten „Crema“. Diese dichte, feinporige Schaumschicht goldbrauner Färbung darf nicht fehlen. Ein darauf gestreuter Löffel Zucker sollte nicht sofort durch die Crema sinken. Außerdem sollte sich die Schaumschicht anschließend wieder schließen. Ein kleiner Tipp für den Italienurlaub: Wer hier einen „Caffè“ bestellt, erhält einen Espresso. Der ist in seinem Heimatland nämlich die „normale“ Art, Kaffee zu trinken.

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Größe, Name, Wortherkunft: Die Fakten

  • Der kleine Schwarze wird üblicherweise in einer Miniportion von rund 25 Millilitern serviert
  • In Deutschland sind die Portionen oft größer: Bis zu 40 Milliliter
  • Im Gegensatz zum Filterkaffee wird Espresso für jeden Gast frisch gebrüht
  • Diesem Umstand verdankt das Getränk auch seinen Namen. Der leitet sich vom italienischen Wort für „ausdrücklich“ (auf ausdrücklichen Wunsch) ab
  • Entgegen landläufiger Meinung hat Espresso also nichts mit „express“ im Sinne von „schnell“ zu tun

Espresso: Die Bohnen

Für den Espresso werden nicht, wie häufig angenommen, andere Bohnen als für normalen Filterkaffee verwendet. Der Unterschied liegt in der längeren Röstung der Bohnen. Auf diese Weise erhalten sie den typischen intensiven Geschmack. Die längere Röstung hat außerdem einen weiteren Effekt, der stark zur Beliebtheit des Espressos beiträgt: Durch die Hitze wird die Säure in der Kaffeebohne abgebaut. Insbesondere Menschen mit empfindlichem Magen wissen das zu schätzen und greifen deshalb lieber zum Espresso als zum herkömmlichen Filterkaffee.

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Was so manchen Kaffeetrinker überraschen mag: Die längere Röstung reduziert bei der Espressobohne auch den Koffeingehalt. Zwar landet der Wachmacher durch die spezielle Brühmethode sehr konzentriert in dem Getränk, allerdings wird vom Espresso wiederum auch nur gut ein Drittel der Menge eines herkömmlichen Filterkaffees getrunken. Im Endeffekt kann ein Tasse regulärer Filterkaffee so bis zu viermal mehr Koffein als ein Espresso enthalten.

Für den Espresso werden meist Bohnen der Sorte Arabica oder Mischungen mit der koffeinhaltigeren Robusta-Bohne verwendet. Sobald die Bohnen gemahlen werden, verlieren sie an Aroma. Es ist daher ideal, ganze Bohnen zu kaufen und erst bei Bedarf die passende Menge frisch zu mahlen.

Tipps zur Bohnen-Aufbewahrung

  • Espressobohnen sollten kühl, dunkel und trocken gelagert werden
  • Am besten wird die Originaltüte mit einem Clip verschlossen
  • Aufgrund der Feuchtigkeit und möglicher Fremdgerüche ist der Kühlschrank kein geeigneter Aufbewahrungsort
  • Große Mengen an Espressobohnen können allerdings im Gefrierfach gelagert werden

Tipp: Immer frisch gemahlene Bohnen mit einer Kaffeemaschine mit Mahlwerk 

Espresso: Die Zubereitung

Kenner vertrauen nur speziellen Espressomühlen. Die mahlen im Gegensatz zu herkömmlichen Kaffeemühlen die Bohnen schön fein und sorgen zudem für ein gleichmäßiges Mahlergebnis. Andernfalls kann der Espresso zu bitter oder zu dünn schmecken.

Neben der Auswahl der Bohnen und dem korrekten Mahlgrad ist die Espressomaschine der ausschlaggebende Faktor für den Erfolg. Bei der Wahl zwischen Espressomaschine und Espressokocher scheiden sich die Geister. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile.

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Espressokocher

In Italien und hierzulande erfreuen sich die kleinen aufschraubbaren Espressokocher für den Herd seit Jahrzehnten großer Beliebtheit. Sie sind günstig, nehmen kaum Platz weg und sind in verschiedenen Größen erhältlich. Der Nachteil: Hier wird genau genommen kein „richtiger“ Espresso gekocht. Denn in den Kannen kann nicht der nötige Druck erzeugt werden, der unter anderem für die Bildung der Crema entscheidend ist. Wenn du auf diese Feinheiten weniger Wert legst und schnell, günstig und bequem eine starke Tasse Kaffee genießen möchtest, liegst du mit dieser Methode aber genau richtig.

Wenn du überlegst, die einen Espressokocher zu kaufen, wirst du auf eine Vielzahl von Varianten stoßen:

  • Espressokocher elektrisch
  • Espressokocher Induktion
  • Espressokocher Edelstahl
  • Espressokocher Aluminium
  • uvm.

Daher lohnt sich eine kurze Bestandsaufnahme. Bei der Materialwahl empfiehlt sich ein Modell aus Edelstahl statt aus Aluminium. Diese sind sehr haltbar und leiten die Hitze gut. Wenn du einen Espressokocher aus Edelstahl wählst, hast du zudem in Sachen Herd freie Wahl. Diese Modelle funktionieren auch mit Induktion.

Gerade auf Gasherden kann es mit der Standfestigkeit manchmal hapern. Oder die Platten des Elektroherdes sind für die kleinen Kannen einfach zu groß und es wird Energie verschwendet. Dagegen bieten sich elektrische Espressokocher an. Was User nach einem Espressokocher-Test im Alltagsgebrauch sagen? Hilfreiche Meinungen findest du hier.

Espressomaschine

Die zischende und brodelnde Espressomaschine mit Siebträger aus dem Café gibt es auch für den Privatgebrauch. Sie ist für Kenner das Nonplusultra beim Espressobrühen. Das Pulver wird in den Siebträger gefüllt, der dann an der Maschine eingerastet wird. Diese Apparate erzeugen sehr hohen Druck und brühen einen Espresso, der mit Crema und Aroma überzeugt. Außerdem lässt sich mit der Espressomaschine im Gegensatz zum Espressokocher oft auch direkt Milchschaum produzieren.

Die Maschine mit Siebträger hat aber einige Nachteile. Sie ist recht pflegeintensiv und nicht gerade leise. Fast jeder Espressomaschinen-Test zeigt, dass billige Varianten nicht das gewünschte Ergebnis bringen. Für Luxusmodelle lassen sich hingegen einige Tausend Euro ausgeben. Eine günstigere Alternative sind Kaffeevollautomaten oder Kaffeekapselmaschinen. Auf den hohen Wasserdruck musst du hier allerdings verzichten. Tipps zur richtigen Auswahl der Espressomaschine findest du hier.

Espresso: Die Varianten

Espresso bietet die Grundlage für diverse Kaffeespezialitäten:

  • Cappuccino: Espresso wird mit geschäumter Milch aufgegossen
  • Latte Macchiato: Hier kommt erst die geschäumte Milch (rund 100 ml) ins Glas, dann kommt der Espresso dazu
  • Espresso macchiato: Der Espresso wird nur mit einem Tupfer Milchschaum versehen
  • Caffè Latte: Ein doppelter Espresso wird in einer Schale mit heißer Milch gefüllt
  • Caffè Americano: Ein Espresso wird mit derselben oder der doppelten Menge an heißem Wasser verlängert
  • Caffè Lungo: Der Espresso wird mit der doppelten Menge Wasser zubereitet
  • Caffè Ristretto: Dieser besonders starke Espresso wird mit weniger Wasser als üblich gekocht