Grill to go – Camping-Grills unterwegs im Test
Die besten tragbaren Grills sind schnell aufgebaut, aufgeheizt und wieder abgekühlt – diese Camper nehme ich am liebsten mit auf Reisen.
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Egal ob im Park, in der Stadt, am Strand, auf dem Campingplatz, einem Festival beim Zelten oder bei der Kanutour mit Mops: Grillen geht immer. Es ist das Unterwegs-Kochen schlechthin, seitdem Weber-Stephen Räder an seinen Kugelgrill schraubte und so die geziegelten und gemauerten Grills hinter sich ließ.
Mein Testsieger ist der modulare Skotti-Gasgrill, der sich flach zusammenpacken lässt. Ich teste alle tragbaren Grills, die den geringsten Aufwand beim Aufbau und Betrieb erfordern, schnell heiß werden, aber auch nicht ewig brauchen, um wieder abzukühlen, wenn man weiter muss oder das Wetter umschlägt, und die das beste Verhältnis von Grillfläche zu Gewicht bieten!
Neben Camping-Gasgrills habe ich Modelle getestet, die mit Holzkohle und sogar Batterien grillen.
Skotti-Gasgrill – leichter Modellbau
Eine flache, orangefarbene Tasche – so beginnt kein anderer Grill. Der SKOTTI Gasgrill kommt als Bausatz, der an IKEA erinnert, aus acht Edelstahlteilen, die wie ein Modellbausatz ineinander gesteckt werden. Das ausgeklügelte Stecksystem wirkt simpel, ist aber durchdacht und vor allem unterwegs extrem praktisch.

Mit nur 1,2 kg Gewicht trage ich den Grill bequem ein paar Kilometer im Rucksack, dann kommt er vorne ins Kanu und begleitet uns auf Tour die Elbe hinunter. Der Aufbau dauert etwa 10 Minuten, das Vorheizen nochmal genauso lange – währenddessen schlagen wir am Ufer unser Zelt auf. Aus der Kühltasche holen wir Bratwürste, Paprika und Aufbackbaguette: ein einfaches Abendessen nach 20 km paddeln.

Trotz der kompakten Größe bietet der SKOTTI genug Platz für zwei Personen. Der Rost liegt tief – perfekt für Hundebegleitung, wie unsere Polli, die das Geschehen auf Augenhöhe neugierig verfolgt. Die Inbetriebnahme mit Feuerzeug erinnert an einen Gaskocher. Die Hitzeverteilung ist nicht ganz gleichmäßig, aber die direkte Strahlung reicht locker für knusprige Würstchen und klare Grillstreifen.
Nach der Benutzung kühlt der Skotti schnell ab, innerhalb von 15 Minuten ist er komplett ausgekühlt. Ich reinige den Rost im Fluss mit etwas Sand, danach sind die sieben Einzelteile ruckzuck wieder flach in der Tasche und dann im Kanu verstaut.
Besonders praktisch: Zusammen mit dem passenden Deckel, kann ich die Skotti Cap mit Grillzange dazu kaufen, die gleichzeitig als Griff für den Deckel dient – ein Tool, von dem ich nicht wusste, dass ich es brauche. Der SKOTTI ist unterwegs genau richtig: leicht, clever, zuverlässig.
Rösle Videro G2-P – Campingvan-King
Der Rösle Videro G2-P ist bei mir am heißesten Tag des Sommers nur von der Innenstadt bis in den Park unterwegs. Wie mir dort bestätigt wird, "würde ich ihn direkt mit auf den Campingplatz in Dänemark nehmen". Bei dem portablen Modell aus der beliebten Videro-Serie wurde ans Camping gedacht, denn ich kann den kleinen Videro-Grill ohne Probleme zwischen Taschen, SUP und Co. verstauen.

Die Begeisterung für die schnelle Hitze, die Gas erzeugen kann, ist beim kleinen Videro spür- und sichtbar: Das im Glasdeckel eingebaute analoge Thermometer klettert innerhalb von 15 Minuten auf die Top-Temperatur von 350 °C.
Pack ihn aufgebaut ein. Mithilfe eines Kreuzschlitzschraubendrehers sind die Füße und das Deckelthermometer mit einer Flügelschraube montiert. Danach ist er kompakt und gut zu heben.

Im Inneren ist alles aus hochwertigen Materialien gefertigt. Der zweigeteilte Edelstahlgrillrost ist massiv, wodurch der Campinggrill Videro knapp über 12 kg wiegt. Er ist nicht rucksacktauglich, aber im Auto gut mitnehmbar. Die Schnallen an den Seiten, mit denen sich der Deckel fest verschließen lässt, wenn er – wie in unserem Fall – bei einem plötzlichen Sommerregen schnell im Wagen verschwinden muss, zeigen ebenfalls das Auge fürs Detail.
So ist auch das zusätzliche Warmhaltegitter eine gute Idee, ich nutze es auch um Fladenbrot zu erwärmen, allerdings ist es mir beim wenden der Würstchen mit der Grillzange etwas im Weg.
Im Park zieht der Rösle Videro G2-P spürbar Blicke auf sich und kann mit den umliegenden Holzkohlegrills mithalten. Einzig die Hitzeverteilung ist in meinem Test nicht hundertprozentig gleichmäßig: Das Würstchen wird weiter hinten schneller braun als vorne.
Lotus Grill S – Hybridmodell
Mit Kohle und Elektro: Als einziger Grill, den ich kenne ist der Lotus Grill S ein Holzkohlegrill, der mit elektrischer Luftzufuhr nachhilft. Er ist auch ein beliebter Balkon-Grill. Man braucht die Kohle, Brennpaste und aufgeladene Batterien, damit er funktioniert, oder einen Stromanschluss, wenn man auf dem Campingplatz einen hat.

Der Lotus Grill kommt in einer praktischen Tasche mit Tragegriffen, so dass ich ihn ohne Problem mitnehmen kann. Die kleine Trommel bietet Platz für vier ganze Hähnchenschenkel. Der besondere Clou ist: Unterm Rost and der Kohlekammer im Inneren kann ich gleichzeitig Kartoffeln mit rösten, das ist besonders unterwegs nach einem langen Trip praktisch, weil ich nichts nacheinander auf den Rost legen muss wie beim SKOTTI Gasgrill.

Weil die Brennkammer auch so nah unter dem Grillrost aus leichtem aber robusten Aluminium sitzt kommt es zu einem kurzen Fettbrand, ich drehe die Luftzufuhr ab und damit ist das Problem gelöst.
Der Lotus Grill S kühlt innerhalb von 20 Minuten aus, kann auch dreckig in die Tasche gepackt werden und ist zu Hause erstaunlich leicht zu reinigen. Da er sich von unten nicht erhitzt, ist er auch für das Grillen auf einem Boot geeignet. Selbst mein eingefleischter Weber-Grill-Fan Papa war mit den Ergebnissen vollauf zufrieden!
Burnhard Wayne Gasgrill – tragbar sorglos
Der Burnhard Wayne Gasgrill ist der perfekte Begleiter beim Campen mit Wohnmobil – kompakt, leicht zu transportieren und schnell einsatzbereit. Mit seinen 13 kg und den Griffen passt er problemlos in Kofferraum oder Camper, ohne dass man ihn auseinandernehmen muss. Ideal für Wochenendtrips, spontane Gartenrunden oder Festivals, bei denen Grillen zum festen Ritual gehört.

Der Aufbau ist einfach: Gasflasche anschließen, Piezozündung drücken – los geht’s. Zwei Edelstahlbrenner ermöglichen getrenntes Garen von Fleisch und Gemüse, mit ordentlich Power und auf Wunsch sogar Boost-Funktion für schnelles Anbraten. Selbst ohne App oder digitale Spielereien überzeugt der Wayne mit ehrlicher, stabiler Hitze – auch bei wechselndem Wind.

Trotz seiner Größe grillt er zuverlässig für 2–4 Personen. Nach dem Einbrennen läuft der Betrieb reibungslos, und selbst anspruchsvolle Gäste greifen gern zu.
Da der Grillrost massiver ist, als bei den anderen Camping-Grills in meinem Test, braucht er auch 45 Minuten um komplett auszukühlen. Die Reinigung ist einfach gehalten: Fettauffangschale leeren, Rost abbürsten – das lässt sich im besten Falle vor dem Aufbruch erledigen, aber auch wenn es schnell gehen muss ist der Burnhard Wayne so konstruiert, dass sich keine Grillreste im Kofferraum verteilen!
Für alle, die lieber draußen als drinnen sind, ist der Burnhard Wayne ein robuster Begleiter. Ob Festival, Campingplatz oder Park – er macht genau das, was er soll: grillen. Wie es sich ohne Aufwand, aber mit Spaß grillt, erfährst du in meinem Einzeltest zum Burnahard Wayne Gasgrill.
Weitere gute Camping-Grill-Alternativen
Neben den Camping-Gasgrills und dem Hybrid werden bei diesen empfehlenswerten Mitnehm-Grills auch Weber-Fans und Viel-Camper fündig:
Park-Liebling: Weber Go Anywhere
Für unterwegs und für den Umzug vom Balkon in den Park eignet sich der Weber Go Anywhere perfekt. Er sieht schlicht und fast retro aus und ist ganz typisch mit einem Deckel mit Griff ausgestattet, der in diesem Fall aber tatsächlich als Tragegriff dient. Im Inneren befindet sich das Herzstück, der Grillrost aus Edelstahl, der leichter ist als ein Rost aus Gusseisen.
In Hamburg und anderen Städten kann man damit gut bis zum nächsten Park laufen und ein Picknick machen. Ansonsten wohnt er auf dem Balkon und tut dort seinen Job. Einfacher könnte es nicht sein, die Montage ist gleich Null.
Du möchtest einen eigenen Weber-Grill für deinen Garten oder Innenhof? In unserem Weber-Vergleichstest haben wir einen Elektro-, einen Gas- und einen Holzkohlegrill für deine Outdoor-Küche zu Hause getestet.
Camping Grill & Kocher in einem von Campingaz
Wer schon mal einen Campingkocher hatte, ist mit dem Hersteller Campingaz vertraut. Neben dem klassischen Bunsenbrenner gibt es auch Gasgrills vom Wohnmobil-Profi: Unsere Kollegen von selbst.de haben den Mobilen Grill und Kocher Camping Kitchen 2 Grill & Go getestet!
Häufige Fragen zum Camping-Grill
Ist ein Camping-Grill eine Alternative zu einem normalen Grill?
Ob beim Zelten oder auf dem Balkon – die meisten tragbaren Camping-Grills sind eine Alternative zu herkömmlichen Grills. Sie sind in wenigen Minuten betriebsbereit und bieten Platz, um 2 bis 4 Personen satt zu bekommen.
Eignen sich Camping-Grills auch als Kochstelle?
Viele Camping-Gasgrills funktionieren außerdem auch als Kochstelle, auf der du Frühstückseier braten, Kaffee oder Nudeln kochen kannst. Ein klassischer Grill ist dafür nicht geeignet.
Welche Grills sind besonders leicht aufgebaut und zu säubern?
Camping-Gasgrills sind besonders schnell einsatzbereit – und nach dem Grillen schnell wieder sauber und verstaut. Da keine Asche und kein Ruß entsteht, muss nur das Fett entsorgt und der Grillrost gesäubert werden.
Gasflaschen oder doch lieber Gaskartuschen?
Wichtigstes Grillzubehör bei den meisten ist Gas, meist Propan oder Butan. Bei tragbaren Camping-Gasgrills werden oft handliche Gaskartuschen, seltener schwere Gasflaschen angeschlossen. Welche Systeme mit dem jeweiligen Modell kompatibel sind, hängt vom Hersteller ab. Die größeren Gasflaschen haben den Vorteil, dass sie nachfüllbar sind und für deutlich mehr Grillabende reichen. Kartuschen sind dafür leicht und kompakt, benötigen häufig weder Schlauch noch Druckminderer und reichen locker für ein Festival-Wochenende. Zumeist ist die Anschlusstechnik für das Gas bereits im Lieferumfang enthalten.